Im Phänomen der Welle durchdringen sich Natur und Technik besonders intensiv. Adrian Rodd ist beides wichtig, er spannt den Bogen von der synthetischen Klangwelle bis zur naturgegebenen Surfwelle. Der Produzent und Filmemacher aus Lanzarote hat den visuellen Aspekt seines Debuts für Cochlea Music nicht nur im EP-Titel Waves angelegt, der Opener Equilibrium ist unmittelbar als Filmmusik entstanden Umspült von Ambient und trippigen Synthie-Klängen zeigt der gleichnamige Kurzfilm über den Surfer Andy Criere eine Farbreise von Blau nach Rot, eine romantische Dichtung „Mensch, Meer, Erde, Feuer“ – aufgewühlt und in Bewegung gesetzt von urbanen Bässen und Beats.

Anders der treibende Track Night in Gran Via, er folgt dem DJ, noch bebend vom Techno-Floor, nach Arbeitsende durch die nächtliche Metropolenhauptstraße. Von dort geht es mit Verbena und Taboo 3AM auf einen Sprung zu den Dubstep-, Lo-Fi- und Trap-Parties. Nicht nur mit den Ausgehern, auch mit den späten Heimkehrern flirtet Adrian Rodds Musik, erzählt vom Lebensgefühl als Resident-DJ in Madrids Stardust Club ebenso wie von den Geräuschen und dem Alltag im Surfer- und Fischerdorf direkt am Meer.

In warmen Wellen mischt sich auf Waves gelebte Ortsgeschichte mit einer melodischen Evolution aus Ambient und urbaner Dance Music von Brian Eno bis Burial, den Abschluss bildet der Titel-Track mit einer ebenfalls verfilmten Hommage an das vulkanische Gesicht der Kanarischen Insel.